Coronavirus

Bei meinem letzten Vortrag über Immobilien am 15. Februar 2020 im VITEC-Gebäude war die Welt noch in Ordnung.

Heute ist die Welt total anders. Niemand kann “richtige” Prognosen aufstellen, wir wetten aber dauernd so, als ob wir das könnten. Mir war klar, dass wir in den nächsten Jahren ein disruptives Ereignis bekommen werden, habe aber nicht erwartet, dass es so schnell kommt und hätte es auch eher aus Politik oder Finanzwelt erwartet. Aber wir müssen immer auch Entscheidungen fällen bei totaler Unwissenheit.

Der Coronavirus ist ein “Schwarzer Schwan”. Also ein Ereignis außerhalb aller Erwartungen. Niemand hat und konnte das voraussehen. Die Folgen sind deshalb nicht vorhersagbar, da keinerlei Erfahrung aus der Vergangenheit existiert. Was man deutlich auch an den teilweise dilettantischen und widersprüchlichen Entscheidungen aller Politiker sieht.

Das schützt uns aber nicht davor Meinungen zu haben, Prognosen jedenfalls sind alle nicht wirklich glaubhaft. Viele Menschen werden Ihre Arbeit jetzt verlieren oder in Kurzarbeit geschickt. Dadurch wird – wenn die Regierung entweder nicht hilft oder wie so oft zu langsam und ungenau ist – es sicher zu Mietausfällen kommen. Das ist aber nur vorübergehend und betrachte ich nicht als ein „wirkliches“ Problem.

Ich glaube, dass wir noch Monate mit Corona und Folgen zu tun haben, vielleicht mit einem Maximum im Juli oder auch später, aber keinesfalls früher. Das wird zu radikalen Verwerfungen in allen Lebensbereichen führen, z. B. Ausgangssperren, Hamsterkäufen, Warenbeschränkungen, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, Berufsverboten, Pleiten, Kreditvergaben, Plünderungen, Geldknappheit, Einschränkungen bei Bargeld-Auszahlungen und vieles mehr. Auch glaube ich, dass neben der Polizei unsere Bundeswehr noch zum Einsatz kommt. Die wirtschaftlichen Folgen sind nicht absehbar, aber die zusätzlichen Kosten werden aus meiner Sicht unser gesamtes Bruttosozialprodukt für ein Jahr übersteigen. Mit 150 Mrd. € – wie gerade in de Diskussion – würden wir „billig“ davonkommen. 

Die Anzahl Toter hängt sehr davon ab, ob wir die Ausbreitung signifikant verlangsamen können, so dass Krankenhäuser und zusätzliche Maßnahmen ausreichen. Das hängt sehr davon ab, ob die Menschen einsehen werden, dass nur “kein Kontakt” zu anderen Menschen über einen längeren Zeitraum – 2 oder 3 Wochen! reicht bei weitem hier nicht – hilft.

Heute Aktien zu kaufen ist zu früh, lieber verkaufen, was noch im Portfolio ist. Es geht sicher nochmals 20-30 % runter, da uns heute die Fantasie fehlt, was noch alles kommt. Bedingt durch erwartbare Liquiditätsengpässe in den nächsten Monaten – ich glaube nicht, das unsere Regierung das gut genug lösen kann und wird – werden ab Ende dieses Jahres die Immobilienpreise wieder sinken, da wieder vermehrt Objekte in den Markt kommen, die Menschen in Not verkaufen müssen, da Ihre Einnahmen zum Leben nicht mehr reichen werden. In solchen Zeiten – wie im Krieg – gilt mehr den je – Cash is King!

In schwierigen Zeiten müssen wir alle zusammenstehen. Ich wünsche Euch und Familie, dass Ihr gesund bleibt.

Gruß

Wilhelm Mettner